Vor der Abfahrt von Punta Arenas nach Porvenir besichtigen wir das Schifffahrtsmuseum. Zu sehen gibt es unter anderem die James Caird, die mit ihrer Rettungsmission und der Fahrt nach Südgeorgien in die Geschichte einging. Das packende Buch über die Shackleton Expedition kann ich wärmstens empfehlen: ‚635 Tage im Eis‘

 

 

Die Ancud trug zur Inbesitznahme der Magellanstraße für Chile bei. Es handelt sich übrigens bei den Schiffen um detailgetreue Nachbauten. Die ‚echte‘ James Caird ist noch immer erhalten und befindet sich in London.

 

 

Diese Fähre bringt uns über die Magellanstraße, nach Feuerland!

 

 

Ab Porvenir sind es etwa 150 Km Schotter gen Osten. Die vornehmliche Windrichtung steht hier zweifelsohne fest.

 

 

Pause! Magdalena kann zwar schon allein stehen, aber solang es etwas zum Hangeln gibt, spart sie ihre Kräfte…

 

 

Die Grenze zu Argentinien und auch die Abfertigung gehen unkompliziert und schnell vonstatten.

 

 

ausrangierter Bus in Rio Grande.

 

 

Emilia bekam unterwegs leider eine Brustentzündung, die uns zum Pausieren im freien Gelände zwang. Zum Glück waren wir noch ausreichend mit Wasser (19 L) und Vorräten (für 6 Tage) aus Rio Grande ausgestattet. Insgesamt campierten wir drei Nächte am selben Ort. Emilia blieb meist im Zelt und kurierte sich, Livia und ich unternahmen tagsüber Ausflüge in den nahe gelegenen Wald.

 

 

Es gibt viel lustiges Moos.

 

 

Livia macht ihre ersten Fotos mit einer Spiegelreflex…

 

 

…und klettert ausgiebig auf knochigen Abenteuerbäumen herum.

 

 

Feuerländischer Laubbaum.

 

 

Was für ein Wald! Wir machen das Beste aus der erzwungenen Pause und gehen auf Schatzsuche (solang wir uns nicht um Leni oder emmy kümmern).

 

 

Es ist sehr windig, daher bauen Livia und ich eine Sturmsicherung. So kommen wir zu ein wenig Bewegung, denn es ist ganz schön kalt.

 

 

Wir finden außerdem ein Fass und machen Feuer auf Feuerland. Ist aber eigentlich nicht erlaubt, also lieber nicht nachmachen… Wir haben es auch wirklich nur dann brennen lassen, wenn der Wind etwas nachließ, sonst wäre es zu gefährlich, weil alles sehr trocken ist.

 

 

Juhuu! Emilia ist wieder gesund, es geht weiter!

 

 

Magdalena wurde nach Genesung auf diesem Teilstück übrigens nachts abgestillt! Ab jetzt schlafen wir fast durch und Emilia kann ihre Ressourcen etwas umverteilen.

 

 

Die Nächte sind recht kalt, und falls Niederschlag fällt, tut er das in Schneeform.

 

 

Ich liebe das Licht auf Feuerland! Die Sonne steht oft sehr tief und zaubert alles golden!

 

 

Hier war erst mal Auf- und Abtauen angesagt.

 

 

Solang die Sonne scheint ist es angenehm, bei Wolken haben wir Temperaturen um +5 °C.

 

 

Ushuaia, wir kommen!! Nur noch 111 Km bis zur südlichsten Stadt der Welt!

 

 

Der Lago Fagnano bei Tolhuin. Wegen der Krankheitspause stocken wir hier unsere Vorräte wieder auf. Außerdem gibt es eine Tankstelle, bei der wir duschen können.

 

 

Livia trägt so gut wie ihre komplette Kleidung am Körper: Skihandschuhe, Sturmhaube, Windstopperjacke, Regenjacke, Fleecehose, Fleecepullover, Leggins, Wollsocken, Neoprensocken von Papa, Regenhose… Schließlich bekommt sie den meisten Wind ab und bewegt sich während der Fahrt nicht. Das Kindertretlager hatten wir abgenommen und nach Hause geschickt, weil es nicht effizient war. Auf Touren macht das Kindertretlager wohl erst ab einem etwas höheren Alter Sinn.

 

 

Kurz vor Ushuaia geht es noch ein letztes Mal in die Berge. Wir staunen, welche Vielfalt Feuerland bietet!

 

 

Magdalena isst übrigens sehr gern Pflaumen.

 

 

Mittags stellen wir, sofern es kühl und windig ist, unser Zelt ebenfalls auf. Dann ist die Pause deutlich entspannter und regenerierender. Zudem kann sich Magdalena dann im warmen Zelt ein wenig bewegen.

 

 

Weiter gehts! Nur noch wenige Kilometer bis Ushuaia!

 

 

Der Lago Escondido, kurz vor einem kleinen Bergpass.

 

 

Unsere Schlafsäcke werden wann immer möglich zum Trocken aufgehangen. Besonders freuen sie sich über Sonnenschein.

 

 

Hier wird die Straße richtig spektakulär! Das sind wir nach der Argentinischen Pampa gar nicht mehr gewohnt…

 

 

Angekommen! Nach über 4300 Km auf dem Rad erreichen wir Ushuaia! Seit Santiago haben wir jeden Kilometer aus purer Muskelkraft zurückgelegt, wenn man vom Rückenwind, den Fährpassagen und der Flusspasage auf einem Polizei-Pickup absieht!

 

 

Nun sind wir in der südlichsten Stadt der Welt und bereiten Teil 2 unserer Reise vor. Im August wird Livia eingeschult, das heißt uns bleiben noch etwa drei bis dreieinhalb Monate. Übermorgen fliegen wir von hier nach Salta, um von dort mit den Rädern gen Norden zu reisen. Das bolivianische Altiplano und die peruanischen Anden warten auf uns! Endlich geht es ins hohe Gebirge! Wir sollten fit dafür sein: Magdalena ist nachts abgestillt, unsere Muskulatur ist voll auf Fahren eingestellt, der Rhythmus sitzt und die Räder schnurren weiterhin problemlos. Wünscht uns viel Glück, dass auch sonst alles läuft!

Bis bald

Jens und Co.

 

 

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