Willkommen zum dritten und letzten Teil unseres Reiseberichts aus Osteuropa! Nachdem wir vier Wochen Belarus bereist hatten, geht es nun weiter gen Ostsee. Wir wollen die nächsten zwei Wochen die Küste entlang radeln und von Riga wieder heim fliegen.
Die Ausreise aus Belarus gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht: An zwei von uns angesteuerten Grenzübergängen war lediglich bilateraler Grenzverkehr gestattet – obwohl es sich durchaus um große Straßen handelte. So mussten wir noch zu einem dritten Übergang radeln und verbrauchten wertvolle Reisetage, die eigentlich der Fahrt gen Ostsee dienen sollten. Das war jetzt aus Muskelkraft nicht mehr möglich, daher ging es nun per Zug an die Küste – mit Zwischenstopp und Sightseeing in Vilnius (Foto).
Von Vilnius geht es per Direktzug ans Meer, nach Klaipeda. Wir kommen ziemlich spät im Dunklen an und fahren im Schein unserer Fahrradlampen aus der Stadt hinaus gen Norden. Nach einer halben Stunde finden wir diesen wunderschönen Zeltplatz in den Dünen. Wir sind so gespannt auf das Meer, dass wir noch in der Nacht Ausschau nach dem Wasser halten. Es weht ein ordentlicher Wind – und so hört man deutlich die laute Brandung, trotzdem es sicher 10 Minuten zu Fuß durch die Dünen bis zum Wasser waren.
Am nächsten Morgen ist natürlich erst mal Baden angesagt!
Idyllisch geht es weiter entlang des Küstenradwegs. Zahlreiche hübsche Orte direkt am Meer zwischen den Kiefern laden zu gemütlichen Pausen ein. Manchmal gehen wir sogar mittags noch einmal baden!
Hier passieren wir die grüne Grenze zwischen Lettland und Litauen.
Gibt es schönere Orte zum Zelten, als in den Dünen direkt am Sandstrand?
Hier wurde es spannend für unsere Kinder: Nein, wir haben nicht die Umgebung in Brand gesetzt. Etwas nördlich von Liepaja gerieten ein paar Sträucher und Grasflächen in Brand. Wir kamen dort mit unseren Rädern genau zum Zeitpunkt des Eintreffens der Feuerwehr vorbei – davon erzählt Magdalena noch heute!
Manchmal war es auch etwas zu kühl zum Baden – dann fiel die abendliche Sandburg ein wenig größer aus…
Von Zeit zu Zeit zelten wir auch auf regulären Campingplätzen. Das ist manchmal nicht ganz so idyllisch, dafür finden die Kinder oft weitere Kinder zum Spielen.
Ordnung muss sein! 🙂 Unser Innenzelt, vorbereitet für die Nacht…
Raue See, einsame Wälder und ordentlich Wind! Wir fühlen uns nicht unbedingt wie an der Ostsee, sondern eher wie an der Pazifikküste. Morgens frischt es sogar noch weiter auf und ich ärgere mich ein wenig, aus Panoramagründen einen so exponierten Zeltplatz gewählt zu haben. Dem Zelt macht das nichts aus – aber ich habe mehr Mühe mit den heftigen Windstößen…
Magdalena fühlt sich sichtlich wohl auf ihrem Platz auf dem Oberrohr bei Papa. Zum Schlafen oder bei Kälte und Nässe kann sie in den bequemeren Anhänger wechseln.
Livia hingegen hat auf dem Tandem keine schützende Kabine um sich herum – dafür aber wasserdichte Segelbekleidung und den Platz mit der besten Aussicht!
Während Deutschland fast verglüht und die Trockenheit allen zu schaffen macht, wird es bei uns so richtig ungemütlich und kühl. Wir entscheiden mit Regenkleidung „durchzufahren“ und dafür abends einen offiziellen Campingplatz anzusteuern. Dort finden wir dann diesen praktischen Schuppen, vor dem wir es uns bequem machen, ein Feuerchen entzünden und alles wieder trocknen.
Tja, an Baden ist bei dem Wind und diesen Temperaturen nicht zu denken! Wir befinden uns am Kap Kolka, dem Eingang zur Bucht von Riga. Hinter diesem Kap sollten sich Wind und Brandung ein wenig legen.
Magdalena liebt den Strand (welches Kind auch nicht?)! Man beachte die Kleidung: Mütze, Windjacke, Regenhose – und das im Hochsommer! Wir überlegen, im Sommer 2019 irgendwohin zu fahren, wo es Sonnengarantie gibt 🙂
Morgens gibt es hier frische Äpfel vom Baum. Welch ein Luxus!
Und hier befinden wir uns schon kurz vor Riga, in Jurmala. Der Tag der Rückreise steht unmittelbar bevor. Wir freuen uns natürlich auf Zuhause, aber sind auch traurig, dass der Urlaub schon wieder vorbei ist.
Während Magdalena in der Hängematte entspannt, packen wir schon alles flugbereit zusammen. Als nächstes steuern wir einen Baumarkt in der unmittelbaren Nähe des Flughafens an. Dort kaufen wir viele Meter Stretchfolie, die wir zum Flughafen mit unseren Rädern schaffen. Im Terminal suchen wir uns dann einen gemütlichen Ort an dem sich die Kinder beschäftigen können, während wir die Räder auseinander nehmen und in Folie verpacken. Dann gibt’s noch ein paar Stunden Schlaf, und früh am nächsten Morgen starten wir per Flieger zurück nach Deutschland!
Das war’s von unseren Abenteuern in 2018 – der nächste Beitrag wird von einer kleinen Frühlingstour durch Slowenien und Kroatien handeln, welche Magdalena und ich in Kürze mit dem Stufentandem in Angriff nehmen.
Bis dahin!
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