Hallo,
ich gru?e herzlich aus Odessa, der beruhmten ukrainischen Hafenstadt am schwarzen Meer! Nach etwa 1900Km haben wir gestern Mittag die Stadt erreicht und legen hier einen weiteren Pausentag ein. Wir sind schneller als erwartet unterwegs und haben nun noch reichlich Zeit bis die Gultigkeitsdauer unseres Russlandvisums am ersten Mai beginnt. Daher folgen wir wahrscheinlich gemutlich der Schwarzmeerkuste bis uber die Krim, wie weiter unten auf der Karte abgebildet.
Noch sind die Nachte hier frostig und unser Wasser morgens manchmal gefroren, doch tagsuber spurt man nun auch hier deutlich den Fruhling. Die ersten Baume zeigen sich in frischem Grun, uberall stehen bluhende Kirschbaume und am Tag ist bei Sonne schon kurzarmliges Fahren moglich. Apriltypisch wechseln sich Sonne, Wolken und Regen in schnellem Wechsel ab, doch insgesamt haben wir Gluck und es regnet hauptsachlich nachts.
Erschrocken hat mich in der Ukraine die Allgegenwart von Alkohol. Vorgestern ist ein Mann kurz vor mir einfach vom Fahrrad gekippt und in den Graben gefallen, auch sah ich schon fruh morgens einen Betrunkenen Mann bei kuhlen Temperaturen einfach neben der Stra?e liegen. Ein Geschaft kann hier noch so klein sein – eine gro?e Auswahl an verschiedensten Biersorten ist mit Sicherheit zu finden.
Der Zustand der Stra?en variiert sehr stark, teilweise fahren wir auf feinstem Asphalt, dann wieder uber Schotter, Lehm und Schlaglocher. Selbst recht kleine, wenig befahrene Stra?en sind hier ausreichend ausgeschildert, und so fallt die Orientierung auch ohne Benutzung von Hauptverkehrsstra?en sehr leicht. Schwierig ist dagegen die Verstandigung, Englisch hat hier keine Chance und so bin ich sehr froh die Russischkurse besucht zu haben. Einige Worte auf Russisch konnen schon viel bewirken.
Unsere Route durch die Ukraine
Mitglieder eines Fahrradforums in Lviv hatten uns freundlicherweise eine Unterkunft zur Verfugung gestellt und uns einige Kilometer aus der Stadt hinaus begleitet
Eine der beruhmtesten Burgen in der Ukraine – sudlich von Lviv
Ukrainische Leitplanken…
Schlaglochslalom…
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit suchen wir uns meist einen Schlafplatz
Abends zieht noch ein Gewitter uber uns hinweg – am nachsten Morgen weckt uns die Sonne
Viele der Fahrzeuge hier stunden bei uns schon langst im Museum
Dunkle Regenwolken und Sonnenschein liefern immer wieder schone Farbspiele
Ein kleiner Dorfladen…
Wir folgen ein Stuck der Dnister, dem Grenzflu? zu Moldavien – dem wohl unbekanntesten Land Europas. Zur Abwechslung ist es recht hugelig und an mehreren Tagen legen wir uber 1000 Hohenmeter zuruck
Unterwegs auf Schlammpisten…
Erstes Grun zeigt sich an Trauerweiden
Oft wurden hier in der Vergangenheit neben Siedlungen Seen zum Angeln angelegt
Auf kleinen Stra?en sind Steigungen von 15 Prozent keine Seltenheit – Dank 20 Zahnen am vorderen kleinen Kettenblatt und 34 hinten auf dem gro?ten Ritzel kein Problem fur mich und mein Rad
Die letzten 150 Kilometer nach Odessa folgen wir einem Tal und lassen uns vom starken Ruckenwind kraftig anschieben
Bis bald, dann mit Fotos aus der Ost-Ukraine und von der Krim!
Jens
4 Kommentare
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Hey Jens,
freut mich das mit dem Fortschreiten der Reise auch dein Gemütszustand sich wieder zu steigern scheint.
Ich hoffe das gute Wetter bleibt euch tagsüber treu und du kommst deinen Zielen näher. Hier in Berlin wars am Wochenende sehr schön. Irgendwie haben wir seit du weg bist noch keine Runde Risiko gespielt. Liebe Grüße auch von Doreen.
sind schon echt schöne, beeindruckende Bilder!
Macht immer Spaß, deine Seite zu lesen und die Bilder anzuschauen. Das mit dem Blog Abonnieren hat allerdings nicht geklappt…
Bei mir hat das Lernen wieder angefangen.
Ganz liebe Grüße!
Hallo Jens,
ich freue mich, das Du schon wieder so viele Kilometer gut überstanden hast 🙂
Leider habe ich es nicht mehr geschafft, Dich persönlich zu verabschieden.
ich habe viel Respekt davor, was Du Dir noch vorgenommen hast und auch schon hinter Dich gebracht hast.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Gesundheit für die weitere Tour. Komm heil und gesund wieder zurück.
Übrigens, die Straßen in der Ukraine erinnern mich irgendwie an die Straßen in Deutschland. Jedenfalls an die in Lübeck :-)))
Liebe Grüße Mirko